Compliance in Zeiten von #MeToo
In den letzten Jahren haben sich profitorientierte Unternehmen wie non-Profit-Organisationen mit Diskriminierungen, insbesondere sexuellen Übergriffen, vermehrt auseinandersetzen müssen.
Fälle sexueller Belästigungen im Unternehmen sind Compliance-Vorfälle, die als ernstzunehmende Compliance-Risiken einzustufen sind. Selbst wenn eine Schadenersatzzahlung im Fall sexueller Diskriminierung in der Schweiz oder in Deutschland bei weitem nicht die in den USA geleisteten Zahlungen erreichen, so können Schäden an der Reputation der Organisation und damit einhergehende Verluste von Kunden bzw. Mitarbeitenden gleichwohl einschneidend sein. Organisationen sollten daher ihre Compliance Management Systeme und Prozesse dahingehend überprüfen und justieren, dass solche Risiken im Falle ihres Eintretens professionell erkannt und gehandhabt werden können. Im Vergleich zur Wirtschaftskriminalität ist zu beachten, dass bei sexueller Diskriminierung immer ein persönlich, in seiner Privat- bzw. Intimsphäre betroffener Mitarbeitende beteiligt ist. Hier treffen den Arbeitgeber besondere Fürsorgepflichten. Zudem sind entsprechende spezifische Vorkehrungen bei internen Untersuchungen zu treffen.
In unserem Artikel (BB 2020, S. 1204 ff) setzen wir uns mit den wirtschaftlichen Faktoren, rechtlichen Anforderungen sowie dem wertebasierten Verständnis von Compliance auseinander. Mit der Verbindung dieser drei Betrachtungsansätze wird deutlich, welche Stellung sexuelle Diskriminierungsvorfälle innerhalb der Compliance Management Systeme heute erhalten sollten. Sie können den vollständigen Artikel hier lesen.